Kredit- oder Debitkarte: Der sichere Weg in die Schuldenfalle?

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Die Debitkarte soll auf Guthabenbasis funktionieren, während bei der Kreditkarte zunächst Schulden bei dem Kreditanbieter gemacht werden. Doch ist das wirklich so? Demzufolge wäre ein gewährter Dispositionskredit auf die Debitkarte immer noch Guthaben und bei Prepaid-Kreditkarten würden Schulden gemacht. Oder ist die Debitkarte im Fall eines Dispositionskredits eine Kreditkarte und die Prepaid-Kreditkarte in Wahrheit eine Debitkarte?

Doch was bieten eine Kredit- oder Debitkarte sonst noch? Unser Kreditkarte oder Debitkarte Überblick verrät es!

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Alle Fakten zum Ratgeber „Kreditkarte oder Debitkarte“ im Überblick:

  • Debit- und Kreditkarten können beide auf ein Girokonto zugreifen.
  • Bei Debitkarten können Dispositionskredite gewährt werden.
  • Kreditkarten können als Prepaid- oder Gutscheinkarten geführt werden.
  • Dispositionskredite haben hohe Zinsen.
  • Kreditkarten-Kredite lassen sich notfalls auch als Raten abbezahlen.

1. Was ist eine Debitkarte?

icon_3_FAQsUnter Debitkarte wird jede Art von personalisierter Plastikkarte verstanden, die mit einem Chip versehen, Zugriff auf Geldkonten gewährt. Somit entspricht eine Kreditkarte eigentlich auch einer Debitkarte. In den USA ist allerdings eine eigene Definition geläufig. Hier wird regelmäßig die Frage „Credit or Debit?“ aufgeworfen. Unter Debitkarte verstehen wir im allgemeinen Sprachgebrauch die EC-Karte oder Bankomat-Karte. Diese gewährt uns direkten Zugriff auf unser Girokonto.

Die Debitkarte im Sinne einer EC-Karte besitzt gewisse Kennzeichnungen. Sie ist einem bestimmten Konto und einer bestimmten Person, beziehungsweise Unternehmen zugeordnet. Demzufolge sind auf der Debitkarte der Name der Person oder Firma, die Kontonummer, die Bankleitzahl, die Kartennummer und die Gültigkeitsdauer zu vermerken. Zudem müssen Kredit-, EC- und Debit-Karte unterschrieben werden. Dies gewährleistet die Identifikation der Person anhand ihrer Unterschrift.

Musterkarte von der Volksbank

Die Debitkarte der Volksbank

Debitkarten haben eine ähnliche Funktion und Anwendbarkeit wie Kreditkarten, sind jedoch ebenfalls wie EC-Karten auf Guthabenbasis erhältlich. Die Abgrenzung ist bei der uneinheitlichen Definition jedoch nicht klar gegeben. Dies führt dazu, dass viele Zahlungsdienstleister die Begrifflichkeiten synonym benutzen, weshalb wiederum einige Händler die Debitkarte nicht als Sicherheiten akzeptieren.

Trotz zahlreicher Überschneidungen bei der Begriffsverwendung ist klar: Bei der Debitkarte werden keine Kredite gewährt. Es kann folglich nur so viel Geld ausgegeben werden, wie auf dem Konto ist. Da auf einem Girokonto aber normalerweise auch noch weitere Abbuchungen stattfinden, die nicht immer sofort gutgeschrieben werden, fürchten sich die Empfänger vor Zahlungsausfällen. Bei Kreditkartenzahlungen wird das Geld innerhalb des Kreditlimits auf jeden Fall von den Kreditkartenanbietern übernommen. Das Risiko von Zahlungsausfällen wird hier an die Banken weitergegeben.

Die Debitkarte ist nicht eindeutig definiert. Allgemein bezeichnet man EC-Karten oder Maestro-Karten als Debitkarten. Debitkarten gewähren den Zugriff auf das Girokonto und machen Überweisungen auf andere Konten möglich.

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2. Welche Karte greift auf welches Konto zurück?

Das Girokonto dient der Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Während Sparkonten immer nur auf ein bestimmtes Referenzkonto überweisen können oder Barauszahlungen nur am Bankschalter mittels Personenidentifikation stattfinden können, lassen Girokonten auch Abbuchungen von Bankautomaten oder auf andere Konten zu. Hierfür sind Unterschriften oder der PIN erforderlich.

Im Allgemeinen verstehen wir darunter jenes Konto, auf welches das Gehalt eingezahlt wird und mit dem die normalen Rechnungen, wie Strom, Gas und Mobilfunk bezahlt werden. Einige Dinge werden per Lastschrift abgebucht, andere per Dauerauftrag, wieder andere werden per Überweisungen angewiesen. Zudem ist es auch möglich, die Kreditkarte hierüber laufen zu lassen. In dem Fall bucht die Bank selbstständig am Ende des Monats die gesamte Summe vom Girokonto ab, ähnlich wie es bei der Bank11direkt Karte der Fall ist.

Es ist aber auch möglich nicht nur ein Girokonto, sondern mehrere zu führen. Diese werden dann verschiedenen Verwendungszwecken, wie Haushalt, Freizeit und Luxus zugeordnet. Diesen Girokonten können nun wieder eigene Debit-Karten und Kreditkarten zugeordnet werden. Sollen normale Kreditkarten eingesetzt werden, wird der Anbieter vermutlich darauf bestehen, dass das Girokonto per Dauerauftrag regelmäßig befüllt wird und nicht nur sporadisch.

icon_5_VerbrauchertippsGerade im Fall von Kreditkarten, die auch gerne für Zahlungen im Internet eingesetzt werden, empfiehlt sich die Verwendung eines separaten Kontos. Sollte es doch mal zu betrügerischen Handlungen kommen, kann nicht auf das gesamte Vermögen zurückgegriffen werden. Kann der Besitzer nachweisen, dass er nicht fahrlässig gehandelt hat, wird das Geld zwar meistens von dem Finanzdienstleister erstattet, aber bis dahin vergehen auch ein paar Tage.

eWallet-Dienste wie Neteller oder Skrill bieten hier eine weitere interessante Alternative. Hier kann man sich Konten einrichten, über die eine sichere und schnellere Bezahlung versprochen wird. Zu diesen Konten kann man sich sogenannte Prepaid-Kreditkarten einrichten lassen. Kredite werden nur in der Höhe gewährt, in der auch das dazugehörige Konto gefüllt ist. Es handelt sich also um eine Kreditkarte auf Guthabenbasis.

Die Prepaid-Karte von MasterCard

Kreditkarten auf Guthabenbasis brauchen kein Girokonto

Diese Form wird prinzipiell auch von Visa und MasterCard® angeboten. Inwieweit die Banken dieses Mittel weiter bewerben, liegt in deren Ermessen. Diese Karten greifen dann weniger auf ein spezielles Konto zu, sondern sie werden wie Gutscheinkarten aufgeladen. Unter Angabe der Kreditkartennummer kann dann die entsprechende Summe verwendet werden.

Doch auch auf Girokonten ist ein gewisser Kreditrahmen möglich. Falls die Banken dem Kontoinhaber aufgrund eines regelmäßigen Einkommens einen Dispositionskredit einräumen, kann auch hier mehr Geld ausgegeben werden, als Guthaben vorhanden ist. Insofern kann dann auch bei einer Debitkarte nicht mehr von einer Karte auf Guthabenbasis gesprochen werden.

Aufgrund zahlreicher Ausnahmeregelungen, synonymer Verwendung der Begrifflichkeiten und spezieller Formen von Kredit- und Debitkarten kann keine klare Unterscheidung mehr getroffen werden. Kreditkarten sind auf Guthabenbasis und Debitkarten auch mit eingeräumtem Kreditrahmen erhältlich.

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3. Die zwei Arten des Konsumentenkredits: Dispo oder Kreditkarte?

icon_6_VergleichAuch wenn die Basis auf die sich Kreditkarten und Debitkarten beziehen nicht mehr klar trennen lassen, so ist doch eine klare Trennung zwischen Dispo oder Kreditkarte möglich. Diese unterscheiden sich anhand der Rückzahlungsoptionen und Zinszahlungen.

Der Dispositionskredit wird immer direkt am Ende des Monats bei neuen Gehalteingängen abgebucht. Die Zinsgebühren beginnen am ersten Tag der Nutzung und werden täglich berechnet. Bei zusätzlichen Nutzungen des Dispos werden auch die Zinszahlungen steigen. Die Höhe der Zinsen liegt weit über den Zinsen normaler Kredite. Damit lässt sich die Bank den Service bezahlen, das Geld jederzeit zur Verfügung zu stellen. Wird der genehmigte Dispo auch noch überzogen, gibt es sogenannte Überziehungszinsen. Diese sind oft nochmal höher als die eigentlichen Dispozinsen.

Statistik über die Zahlungsmöglichkeiten mit Karte

Kreditkarten können Debitkarten nicht den Rang ablau

Die Kreditkartenabrechnung wird jedem Kreditkartenbesitzer- und -nutzer am Ende der Abrechnungsperiode zugesandt. Hier hat er die Möglichkeit das Kreditkarten-Konto zu decken. Eventuell ist auch eine Ratenzahlung ausgemacht, weshalb keine Abbuchung des gesamten Betrags erfolgt. Zinsen fallen bei den meisten Kreditkarten-Anbietern erst nach fünf bis acht Wochen an. Nur wenige Anbieter verlangen bereits nach 30 Tagen Zinsen. Die Zinsen werden monatlich berechnet, wie es bei anderen Konsumkrediten auch üblich ist. Wie hoch diese sind ist vom jeweiligen Anbieter abhängig.

Hier zeigt sich bereits, dass es bei beiden Kartentypen möglich ist sich zu verschulden. Nutzt man den Dispositionskredit aus, gilt es als wahrscheinlicher in einen Schuldenstrudel zu geraten. Daher sollte im Falle einer dreimonatigen Überziehung ein Gespräch mit dem Bankberater gesucht werden. Hier lassen sich zumeist schuldnerfreundlichere Alternativen finden. Bei Kreditkarten ist diese Gefahr weniger gegeben, da hier auch Rückzahlungen in Ratenform möglich sind.

Trotzdem gewähren Kreditkarten den Besitzern eine trügerische Sicherheit. Sie vermitteln mehr Geld zur Verfügung zu haben, als an Guthaben vorhanden ist. Sicherlich ist das in Ausnahmesituationen vorteilhaft, wenn allerdings der Überblick über Ausgaben und Einnahmen verloren geht, sollte man dringend seinen Konsumstil ändern, um nicht in eine Schuldenfalle zu geraten.

Kreditkarten haben nicht den Sinn Verschuldung zu unterstützen, sondern das bargeldlose Bezahlen zu erleichtern und dem Empfänger eine Sicherheit zu suggerieren.

4. Das Fazit: Mit Eigenverantwortung den Konsum finanzieren

icon_18_FazitGenerell sollte man sich immer vor einer Anschaffung überlegen, ob das Geld dafür vorhanden ist. Natürlich gibt es auch Ausgaben, die notwendig sind und keinen Aufschub zulassen. Ist man im Besitz einer Kreditkarte, ist diese vorzuziehen, da hier wesentlich geringer Zinsen anfallen und unter Umständen eine Ratenzahlung erfolgen kann. Bei der Kreditkarte hat man zudem auch noch einen gewissen Zeitraum zur Verfügung um an das fehlende Geld heranzukommen. Dies ist bei einem Dispo mit Debitkarte nicht gegeben. Am idealsten ist hier natürlich die Verwendung von Geld, das bereits erspart worden ist. Dabei kann es sich um Prepaid-Kreditkarten oder Debit-Karten für extra Girokonten handeln.

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